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Kripkes Wittgenstein: Interpretation von Saul A. Kripke eines Problems von L. Wittgenstein im Zusammenhang mit dem Regelfolgen. Kripke dehnt Wittgensteins Zweifel in Bezug auf die Sicherheit, mit der wir unser eigenes Meinen beurteilen, aus. Wenn wir nur Regeln zu befolgen glauben, wissen wir zum Beispiel nicht sicher, was wir mit Addition meinen. Aus einer endlichen Folge von Fällen in der Vergangenheit lässt sich keine Gewissheit über zukünftige Fälle gewinnen. Kern des Problems ist nach Kripke, dass es keine Tatsachen gibt, die die Bedeutung unserer eigenen Überzeugungen festlegen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michael Esfeld über Kripkes Wittgenstein – Lexikon der Argumente

I 99ff
Kripkes Wittgenstein: Jede endliche Reihe von Beispielen genügt unendlich vielen logisch möglichen Regeln. Kripke geht nicht von Verhalten, sondern von Absicht aus: Woher weiß man selbst, dass man 125 sagen soll, wenn man beabsichtigt, im Einklang mit seinen früheren Antworten zu handeln? Es gibt hier nichts Mentales, das den Inhalt bestimmt. Bei unendlich vielen Möglichkeiten gibt es keinen begrifflichen Inhalt. Ein Begriff ist aber unabhängig von bestimmter Anwendung.
>Begriffe
, >Nonfaktualismus, >Mentaler Zustand.
I 102
Kripkes Wittgenstein: Dispositionen/Kripke: Dispositionen helfen nicht, da sie ebenfalls begrenzt sind - wieso wäre die Handlung, zu der man disponiert ist, die, die man tun sollte?
>Dispositionen.
Form/KripkeVsAristoteles: gleiches Problem: Wie sollte man die richtigen "natürlichen Eigenschaften" erkennen? (Normativitätsproblem).
>Normen.
I 105f
Kripkes Wittgenstein/skeptische Lösung: Kripkes Wittgenstein ergibt nur Behauptbarkeitsbedingungen, keine Wahrheitsbedingungen, also keine Fakten, die Aussagen über Bedeutung wahr machen.
>Behauptbarkeitsbedingungen, >Wahrheitsbedingungen.
Esfeld: Lösung: Die soziale Praxis ist der mittlere Weg zwischen skeptischer Lösung (Nonfaktualismus) und direkter Lösung, die die Fakten der Bedeutung in der Ausstattung der Welt zu finden versucht. KripkeVs: Man könnte heute Addition und gestern Quaddition haben: Was immer im jeweiligen Moment korrekt erscheint, ist korrekt. Gegenwärtige Dispositionen haben immer eine privilegierte Stellung. Veränderung ist nicht unabhängig vom begrifflichen Inhalt. Um Wechsel festzustellen, muss dieser zuerst feststehen. Siehe auch >Privatsprache, >Regelfolgen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002

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